Ausstellung: "Bilder der Seele"
„Ich kann nicht darüber sprechen, was ich im Einsatz erlebt habe…“
Dieser Satz wird oft von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr geäußert, die durch ihre tiefgreifenden Erlebnisse traumatisiert wurden. Ohne fachliche Hilfe führt diese Traumatisierung nicht selten zu einer seelischen Erkrankung, der „Posttraumatischen Belastungsstörung“ (PTBS). Diese tragen die Betroffenen oft über Jahre hinweg mit sich.
Seit dem Jahr 2012 organisiert die Evangelischen Militärseelsorge im Rahmen des „Arbeitsfeld Seelsorge für unter Einsatz- und Dienstfolgen leidende Menschen“ (ASEM) zielgerichtete Unterstützungsangebote. Einen Schwerpunkt bildet ein therapeutisches Angebot, in dessen Rahmen die traumatischen Erlebnisse künstlerisch verarbeitet werden. Die dabei entstandenen Kunstwerke vermitteln eindrucksvoll ein plastisches Bild des Seeleninneren der Soldatinnen und Soldaten.
Diese „Bilder der Seele“ werden von der Evangelischen Militärseelsorge in Kooperation mit dem Bundesministerium der Verteidigung deutschlandweit an folgenden Orten ausgestellt:
Grußworte
„Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war gut.“
(1. Mose 1)
Wenn Worte nicht ausdrücken können, was die Seele ertragen muss, dann kann die Kunst eine Brücke bilden. Sie macht das Innerste sichtbar und transportiert, was für die Betroffenen unaussprechlich ist. Wie tiefgreifend Soldatinnen und Soldaten durch ihre Erlebnisse in den Krisen- und Kriegsgebieten an ihrer Seele verwundet wurden, spiegeln die ausgestellten Kunstwerke eindrucksvoll wider. Aber sie lassen auch hoffen auf einen gnädigen Gott, der uns in Zeiten der Not beisteht und das Licht inmitten der Finsternis aufzeigt.
Dr. Bernhard Felmberg
Evangelischer Militärbischof
Versehrten Soldatinnen und Soldaten steht häufig ein langer Weg der Rehabilitation bevor. Während des Heilungsprozesses, dem Erlebten einen künstlerischen Ausdruck verleihen zu können, hilft vielen Betroffenen und ihren Familien. Seit mehr als zehn Jahren ermöglicht die Evangelische Militärseelsorge den Betroffenen, ihre traumatischen Erlebnisse auch mit Hilfe von kunsttherapeutischen Angeboten in einen Gestaltungsprozess zu verarbeiten. Ich freue mich, dass diese eindrucksvollen Werke und die damit eng verbundenen individuellen Schicksale in der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Generalarzt Dr. Ralf Hoffmann
Beauftragter des Bundesministeriums der Verteidigung
für einsatzbedingte posttraumatische Belastungsstörungen und Einsatztraumatisierte
Der Beruf des Soldaten unterscheidet sich von allen anderen, denn Tod und Verwundung sind elementarer Bestandteil unseres Berufes. Gerade in militärischen Auslandseinsätzen ist die Gefahr einer einsatzbedingten Verwundung oder eines Traumas gegeben. Davon zeugen die Bilder und Skulpturen dieser Ausstellung. Wie die Gesellschaft die Einsatzrückkehrer wahrnimmt und wie sie mit Veteranen, Versehrten, Traumatisierten und Gefallenen umgeht, kann wichtige Hinweise darauf geben, wie es um die Beziehungen von Bundeswehr, Politik und Gesellschaft in Deutschland bestellt ist. Ich begrüße es deshalb sehr, dass die ausdrucksstarken Bilder mit dieser Wanderausstellung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sie bietet eine gute Möglichkeit, sich mit Themen der Bundeswehr, wozu eben auch Tod, Versehrtheit und Verwundung gehören, auseinanderzusetzen.
Brigadegeneral Maik Keller
Unterabteilungsleiter der Abteilung Politik im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg)
ASEM – ARBEITSFELD SEELSORGE FÜR UNTER EINSATZ- UND DIENSTFOLGEN LEIDENDE MENSCHEN
Es wird in interdisziplinären Teams aus der Bundeswehr und dem zivilen Umfeld gearbeitet, in denen soziale, psychogische, medizinische, kreative und therapeutische Kompetenzen abgebildet werden. Die Teams werden von Militärgeistlichen geleitet. Bedarfs- und bedürfnisgerechte sowie unbürokratische Hilfe werden im geschützten Rahmen angeboten.
»Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Seelsorgeprojekt ASEM.«
Die Wanderausstellung „Bilder der Seele“ ist eine Kooperationsveranstaltung von Evangelische Militärseelsorge, Bundesministerium der Verteidigung und Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung.
Informationen zur Ausstellung
Diese Ausstellung gibt einen Einblick in die Seele der Betroffenen und fördert das Bewusstsein für die Folgen einsatzspezifisch verursachter seelischer Verwundungen.
Ihr Ansprechpartner
Dieter Hollinde ist als Regionalreferent zuständig für den Betreuungsbereich West und er verantwortet die überregionalen Bildungsangebote.
Tel. 0160 475 911 8E-Mail: d.hollinde@eas-berlin.de