Berlin. Über 4000 Soldatinnen und Soldaten werden auch in diesem Jahr das Weihnachtsfest ohne Familie und Freunden verbringen. Sie leisten auch im Advent in einem der 13 Bundeswehreinsätze fernab der Heimat ihren Dienst.
Gerade in diesem Corona-Jahr bringt der Einsatz für die Frauen und Männer besondere Herausforderungen mit sich. Einerseits erhöhen die pandemiebedingten Isolations- und Quarantänebeschränkungen die ohnehin hohen Belastungen des Einsatzgeschehens. Andererseits können die Einsatzsoldatinnen und -soldaten ihren Liebsten in dieser herausfordernden Situation nur schwerlich beistehen. In der bevorstehenden besinnlichen Jahreszeit begleiten diese Gedanken viele Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und beeinflussen deren Seelenheil.
Aktion „Gelbe Bänder der Verbundenheit“
Mit der Aktion „Gelbe Bänder“ machten der Deutsche BundeswehrVerband und die OASE-Einsatzbetreuung von Evangelischer und Katholischer Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung auf diesen Umstand aufmerksam. Sie bitteten im Deutschen Bundestag fraktionsübergreifend die Abgeordneten um persönliche Grußbotschaften auf den „gelben Bändern der Verbundenheit“. Diese werden im Anschluss zu den Männern und Frauen in den Einsatz gebracht.
„Ich hoffe, dass alle Soldatinnen und Soldaten im Einsatz gesund nach Hause kommen – das ist das wichtigste überhaupt.“
Wolfgang Hellmich (SPD), Vorsitzender des Verteidigungsausschusses
Unzählige Bundestagsabgeordnete beteiligten sich an der Aktion und hinterließen persönliche Botschaften. Lars Klingbeil, Generalsekretär der SPD, betonte, dass er jedes Jahr gerne an der Aktion teilnehme: „Ich bin dem Deutschen BundeswehrVerband und den kirchlichen Soldaten-Betreuungsorganisationen (OASE) dankbar für diese Möglichkeit. Wir als Politikerinnen und Politiker haben nämlich eine besondere Verantwortung gegenüber unserer Parlamentsarmee und gerade in diesen schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie finde ich es wichtig, dass wir die Arbeit der Soldatinnen und Soldaten besonders wertschätzen. Den 4.000 im Ausland stationierten Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten, die dieses Weihnachtsfest nicht mit ihren Familien feiern können, gelten mein Dank und mein allergrößter Respekt.“
Für den Verteidigungspolitiker Ingo Gädechens (CDU) hat das Gelbe Band der Verbundenheit als ehemaliger Soldat eine dreifache Bedeutung: „Erstens fühle ich mich nach wie vor unseren Männern und Frauen als ehemalige Kameradinnen und Kameraden eng verbunden. Hier habe ich meine berufliche Heimat gefunden. Zum anderen fühle ich mich als Bürger dieser Republik und als politischer Mandatsträger insbesondere zu großem Dank all denen Verpflichtet, die täglich ihrem Schwur verpflichtet für die Sicherung unseres Wertefundaments eintreten. Zuletzt aber sehe ich eine besondere Verbundenheit auch darin, dass unsere Bundeswehr als Parlamentsarmee nach den Entscheidungen agiert, die hier in Berlin getroffen werden. Mit dieser Verantwortung müssen wir Abgeordnete gewissenhaft umgehen.“
Corona machte auch bei dieser Aktion einiges anders
Wo in den vergangenen Jahren die Politiker Schlange standen, um Grußbotschaften zu hinterlassen, wurde dieses Jahr ein anderes System gefunden. So gab es verschiedene Termine. Zudem wurden die Bänder in die Fraktionen gegeben, wo sie von den Politikern unterschrieben wurden. Das Ergebnis war aber letztendlich gleich. Viele Gelbe Bänder waren voll mit Unterschriften und guten Wünschen an die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Auch in Corona-Zeiten sind die Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan, in Mali, in Litauen oder im Mittelmeer nicht vergessen.
Mit Bild und Textmaterial von www.dbwv.de / Yann Bombeke
