Delitzsch. Viele Stunden des Paukens, aber auch praktische Einheiten auf dem Wasser liegen hinter ihnen. Insgesamt 38 Bundeswehrangehörige aus unterschiedlichen Standorten nutzten im April und Mai die Möglichkeit des Angebots der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS), mit einem jeweils einwöchigen Kurs den Sportbootführerschein „See“ oder „Binnen“ zu erwerben.
Wer auf Bundeswasserstraßen im Geltungsbereich der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung oder auf den Seeschifffahrtsstraßen ein motorisiertes Boot steuern will, benötigt einen entsprechenden Befähigungsnachweis. So waren die Anmeldelisten für die beiden Sportbootführerschein-Kurse an der Unteroffizierschule des Heeres (USH) schnell gefüllt. Aber wer die Prüfung zum Sportbootführerschein „Binnen“ oder „See“ bestehen wollte, kam um das Lernen nicht herum.
Durch das Ausbildungsteam vom 2water-Wassersportzentrum wurden die Soldatinnen und Soldaten gründlich und individuell auf die theoretischen und praktischen Anforderungen der Prüfung vorbereitet. Nautische Grundkenntnisse wie Navigation, Kompasslehre, der Gebrauch der Seekarten sowie technische Kenntnisse sind nur einige der Grundlagen für das spätere Führen von Sportbooten mit einer Antriebsleistung ab 15 PS auf allen deutschen Schifffahrtsstraßen. So mussten sich die Teilnehmer mit Fragen aus den Bereichen Gesetzeskunde, Sicherheit, Wetter, Schiffsführung beschäftigen. Bei der fahrpraktischen Prüfung ging es um das sichere Beherrschen eines Motorbootes. So standen das An- und Ablegen am Steg, die Peilung per Handkompass, die Fahrt nach Kompasskurs, kursgerechtes Aufstoppen, das Wenden auf engem Raum, das Manöver „Mann über Bord“ sowie die Knotenkunde auf dem Programm.
Je nach Führerscheinart „Binnen“ oder „See“ fand das Ablegen der theoretischen Prüfung in Halle oder Merseburg statt. Die Abnahme der praktischen Prüfung hingegen wurde für alle Bootsführerscheinanwärter auf dem Großen Goitzschesee in Bitterfeld-Wolfen durchgeführt. Bis auf drei Teilnehmer haben alle, die an der theoretischen und praktischen Prüfung teilgenommen haben, bestanden und dürfen nun Sportboote mit einer Antriebsleistung ab 15 PS im Geltungsbereich der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung beziehungsweise auf den Seeschifffahrtsstraßen bewegen. Die drei Soldaten haben aber die Möglichkeit, die nicht bestandene Theorieprüfung nachzuholen, damit auch sie den Sommer auf dem Wasser verbringen können.