Bad Zwesten. Vom 17. bis 21. Juni fand auf dem Friesengestüt in Bad Zwesten-Oberurff eine besondere Reiterwoche statt, organisiert von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) und dem Evangelischen Militärpfarramt Fritzlar. Eingeladen waren Bundeswehrangehörige und ihre Familien, die bei bestem Reitwetter eine intensive und erlebnisreiche Zeit verbrachten.
Die zwölf Teilnehmenden waren von der Größe und dem historischen Flair des Anwesens beeindruckt. Ursprünglich vom Landgraf Philipp von Hanau erbaut, blickt das Gestüt auf eine über 400-jährige Geschichte zurück. Das Ehepaar Sylvia Schädlich und Klaus Vössing betreibt hier seit mehr als zwei Jahrzehnten ganzjährig Reitbetrieb. Die idyllische Umgebung des unter Denkmalschutz stehenden Gutshofs im nordhessischen Kellerwald bot den perfekten Rahmen für eine Woche des Abschaltens und des Reitens.
Nach einer Begrüßung und Vorstellungsrunde durch Regionalbetreuer Bernd Lindau, führte die Sportpädagogin und Reitlehrerin Sylvia Schädlich die Gruppe durch das Gestüt. Die weitläufige Anlage mit ihren angrenzenden Weiden und Koppeln, den Stallungen, zwei Reithallen und einer Longierhalle begeisterte alle von Beginn an. Sylvia versprach eine interessante und abwechslungsreiche Woche, die keine Langeweile aufkommen lassen würde. So wurden gleich zu Beginn die Pferdepflege und Stallarbeiten unter den Reitbegeisterten aufgeteilt.
Die Hobbyreitenden lernten die verschiedenen Pferde des Gestüts kennen. Auf den Koppeln grasten die Jährlinge, Zuchtstuten und Mutterstuten mit ihren Fohlen, während im Hengststall die beeindruckenden schwarzen Riesen gelassen die neuen Besucher musterten. Neben Therapiepferden, die Patientinnen und Patienten der Bad Zwestener Hardtwaldkliniken zu positiven Erlebnissen auf und mit dem Pferd verhelfen, erfreuten sich die Kinder einer Ponyherde.
Das Programm der Woche war vielfältig: Pferdekunde in Theorie und Praxis, Stall- und Hallenarbeit sowie tägliches Reiten in der Halle oder im Gelände ließen die Woche wie im Fluge verziehen. Die gemeinsamen Mittagszeiten auf dem Parkgelände und das gesellige Grillen stärkten den Zusammenhalt und förderten die Kameradschaft innerhalb der Gruppe.
„Viel zu schnell ging diese Woche vorüber“, resümierten sowohl die Anfänger als auch fortgeschrittenen Reiter des Betreuungsangebots. Aber alle waren sich einig, viel erlebt und gelernt zu haben. „An diese Zeit mit tollen Ausbildenden und ihren gut ausgebildeten Pferden denken wir gerne zurück. Das war ein Betreuungsangebot, das uns viel gegeben und weitergebracht hat.“ Mit diesen Worten und einem herzlichen Dank an die Organisatoren verabschiedete sich die Gruppe am Freitagmittag.
Diese Reiterwoche war nicht nur eine Gelegenheit, die Kunst des Reitens zu erlernen oder zu vertiefen, sondern auch eine wertvolle Zeit des Miteinanders und der Erholung in einer beeindruckenden historischen Umgebung.