Vor dem Steuern kommt das Büffeln

Delitzsch. Viele Stunden des Paukens, aber auch praktische Einheiten auf dem Wasser liegen hinter ihnen. Insgesamt 43 Bundeswehrangehörige aus unterschiedlichen Standorten nutzten im Oktober die Möglichkeit des Angebots der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS), mit einem jeweils einwöchigen Kurs den Sportbootführerschein „See“ oder „Binnen“ zu erwerben.

Wer auf Bundeswasserstraßen im Geltungsbereich der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung oder auf den Seeschifffahrtsstraßen ein motorisiertes Boot steuern will, benötigt einen entsprechenden Befähigungsnachweis. So waren die Anmeldelisten für die beiden Sportbootführerschein-Kurse an der Unteroffizierschule des Heeres (USH) schnell gefüllt. Aber wer die Prüfung zum Sportbootführerschein „Binnen“ oder „See“ bestehen wollte, kam um das Lernen nicht herum.

Durch das Ausbildungsteam vom 2water-Wassersportzentrum wurden die Kursteilnehmenden gründlich und individuell auf die theoretischen und praktischen Anforderungen der Prüfung vorbereitet. Nautische Grundkenntnisse wie Navigation, Kompasslehre, der Gebrauch der Seekarten sowie technische Kenntnisse sind nur einige der Grundlagen für das spätere Führen von Sportbooten mit einer Antriebsleistung ab 15 PS auf allen deutschen Schifffahrtsstraßen. So mussten sich die Teilnehmenden mit Fragen aus den Bereichen Gesetzeskunde, Sicherheit, Wetter und Schiffsführung beschäftigen. Bei den fahrpraktischen Prüfungen ging es um das sichere Beherrschen eines Motorbootes. So standen das An- und Ablegen am Steg, die Peilung per Handkompass, die Fahrt nach Kompasskurs, kursgerechtes Aufstoppen, das Wenden auf engem Raum, das Rettungsmanöver „Mensch-über-Bord/ Mann-über-Bord“ sowie die Knotenkunde auf dem Programm.

Je nach Führerscheinart „Binnen“ oder „See“ fand das Ablegen der theoretischen Prüfung in Halle oder Leipzig statt. Die Abnahme der praktischen Prüfungen hingegen wurde für alle Bootsführerscheinanwärter auf dem Gröberner See, einem der nördlichsten Seen des Mitteldeutschen Seenlands in Sachsen-Anhalt, durchgeführt. Bis auf zwei Teilnehmende, die ihre Prüfung zu einem späteren Zeitpunkt nachholen werden, haben alle die theoretische und praktische Prüfung bestanden und dürfen nun Sportboote mit einer Antriebsleistung ab 15 PS im Geltungsbereich der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung beziehungsweise auf den Seeschifffahrtsstraßen bewegen.