Bad Kreuznach. Zu einer Auszeit für aktive Soldatinnen lud die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung auf die Ebernburg im Norden der Pfalz ein. Acht Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen Bundeswehrstandorten nutzten dort vom 2. bis 4. Juni die Gelegenheit, um dem Alltag zu entfliehen und sich Raum und Zeit für die eigenen Bedürfnisse zu nehmen.
Oberhalb der Nahe, umgeben von Wäldern und Weinbergen bot die Evangelische Familienferien- und Bildungsstätte den perfekten Ort, um für sich zu sein, Abstand von den alltäglichen Belastungen und Sorgen zu gewinnen und die Gedanken zu klären. Begleitet von Familienreferentin Petra Thomas-Krieft und Regionalreferentin Süd Heidtrud kamen die Soldatinnen schnell miteinander ins Gespräch. Dabei stellten einige fest, dass man sich bereits aus verschiedenen Tätigkeitverwendungen in der Bundeswehr kannte.
Neben der inhaltlichen Arbeit stand am ersten Tag eine gemeinsame Weinverkostung und Vesper auf dem lokalen Weingut von Winzer Hans Joachim Gattung auf dem Programm. Das in der dritten Generation betriebene Weingut liegt im alten Ortskern von Bad Kreuznach und verfügt über 14 Hektar Rebfläche mit einer Vielfalt an Weiß- und Rotweinen. Nach vielen Informationen rund um den Weinanbau ließ die Gruppe den Abend im gemütlichen Beisammensein mit guten Gesprächen auf der Burg ausklingen.
Mit einem stärkenden Frühstück und anschließendem Morgenimpuls starteten die Teilnehmerinnen in den zweiten Tag. Der Vormittag bot viel Raum, um sich weiter innerhalb der Gruppe kennenzulernen und die Identifikation der Gruppe zu stärken. Mit den Fragen: „Wer war in deiner Kindheit dein Vorbild?“, „Was bedeutet Familie für dich?“, „Worauf bist du selbst im Leben stolz?“ und „Wie würdest du dich in drei Worten beschreiben?“, wurden persönliche Lebenserfahrungen und Selbstbilder transparent und emphatisch in der Gruppe aufgenommen. Als zweiter Schwerpunkt wurde der Fokus auf die persönliche Selbstfürsorge und die Stärkung des Ich-Gefühls gelegt. Jede Teilnehmerin formulierte dafür einen mitfühlenden Brief mit freundlichen, wertschätzenden und liebevollen Worten an sich selbst. Bei so viel Kopfarbeit war es wichtig, den Nachmittag mit Bewegung in der Natur zu verbringen. So begab sich die Gruppe auf eine kleine Wanderung zu den Salinen nach Bad Kreuznach mit abschließender Stärkung bei Kaffee und Kuchen.
Nach einem Morgenimpuls legte der dritte und letzte Tag den Fokus auf den nächsten Lebensabschnitt. Der „Sprung in die Zukunft“ ermöglichte den Teilnehmerinnen, Wünsche und Visionen als erfüllt zu erleben, die eigenen Ressourcen für die Erfüllung der Wünsche zu erfassen und zu überlegen, welches der erste Schritt für die reale Erfüllung sein könnte.
In der abschließenden Feedbackrunde waren sich alle einig, dass es eine gelungene Auszeit auf der Ebernburg war. Sorgen und Ängste konnten zurückgelassen, der Austausch mit Kameradinnen intensiviert und die Vernetzung gestärkt werden. „Meine seelische Last, den Frust und die Anspannung lasse ich hier. Die tolle Umgebung in der Natur gab mir Gelassenheit und Zeit, mich um meine Familie zu kümmern.“, so die Zusammenfassung einer Teilnehmerin.
Die Auszeit für Soldatinnen der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) fand bereits zum vierten Mal statt. Es ist angestrebt, das Veranstaltungsformat beizubehalten, auszubauen und im kommenden Jahr wieder anzubieten.