Fritzlar, 19. September 2019 – Die OASE – Haus an der Eder feiert Jubiläum: Mehr als einhundert geladene Gäste aus Bundeswehr, Seelsorge, Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens folgten der Einladung der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) und des Kuratoriums der OASE – Haus an der Eder, um fünf Jahrzehnte erfolgreiche Betreuungsarbeit für Bundeswehrangehörige in Fritzlar mit einem Festakt zu würdigen.
Vor genau 50 Jahren ist das „Haus an der Eder“ von der EAS als eines von vielen gegründet worden. Das ursprünglich 1954 für die französischen Soldaten des Panzeraufklärungsregiment „5ème Régiment de Hussards“ erbaute „Foyer de Garnison“ diente ihnen als Betreuungseinrichtung mit Gastwirtschaft und Kino. Mit Verlegung der französischen Truppen nach Weingarten und Aufstellung der Bundeswehr wurde das Haus 1969 als Soldatenheim „Haus an der Eder“ für die Soldaten in Fritzlar eingerichtet. Seitdem bildet es für die Bundeswehrangehörigen einen Ort der Heimat und ist darüber hinaus ein gern genutzter Treffpunkt der in Fritzlar und Umgebung lebenden Zivilbevölkerung.
Mit einer Mischung aus alten schwarz-weiß-Fotografien und Farbbildern, die im großen Festsaal präsentiert wurden, konnten die Gäste einen Blick auf die Geschichte des Hauses nehmen und sich selbst ein Bild von den Veränderungen der vergangenen fünf Jahrzehnte machen, bevor Militärpfarrer Harald Aschenbrenner in seiner Andacht die Wichtigkeit betonte, mit einem Haus der offenen Türen einen Ort zu haben, um miteinander Gemeinschaft zu verbringen. Dabei unterstrich er, dass Betreuung, Fürsorge und Nächstenliebe Dinge sind, die gelebt, vermittelt und weitergegeben werden müssen und bedankte sich in diesem Zusammenhang bei Pächterehepaar Lück und den Ehrenamtlichen, die sich einbringen und engagieren, um diese Verbindungen zu schaffen.
Diese Worte fanden auch beim Vorsitzenden der EAS eine Wiedererkennung. So bedankte sich Generaloberstabsarzt a.D. Dr. Ingo Patschke in seinem Grußwort bei den Wegbegleitern des Hauses und bekräftigte, dass Seelsorge, Truppe, ehemalige Soldaten und Zivilbevölkerung zusammengehören. „Dafür sind wir da – die EAS und das Haus an der Eder!“, so Patschke. Weiter betonte er, dass „Betreuung ein wesentlicher Bestandteil des Fürsorgegedankens für die Soldatinnen und Soldaten ist“, bevor er sich im Namen der EAS bei Andrea und Ingo Lück für ihr seit über 15 Jahren starkes Engagement im Rahmen der Betreuung von Bundeswehrangehörigen bedankte.
Auch der Stellvertretende Regimentskommandeur des Kampfhubschrauberregiments 36, Oberstleutnant Heiko Maaß, hob in seiner Rede die Wichtigkeit dieser Betreuungseinrichtung hervor. Maaß betonte, dass sich heutzutage zwar das Betreuungsumfeld gewandelt hat, aber die Betreuungseinrichtung an sich kaum weniger gefragt oder gar weniger wichtig ist. Geprägt durch den Wandel innerhalb der Streitkräfte, sowie der Bundeswehrstrukturreform „können wir mit Glück und mit Stolz sagen, dass wir diese Betreuungseinrichtung noch haben – unsere Oase, die letzte in Hessen“. Claus Reich, Erster Stadtrat in Fritzlar, beschrieb, dass „die OASE zu einem festen Bestandteil und Treffpunkt für die Menschen in Fritzlar geworden ist“ und „wir uns die Soldaten aus Fritzlar gar nicht mehr wegdenken können – sie gehören einfach dazu!“.
Musikalisch wurde der Festakt durch Nadine Schutt umrahmt, der abschließend mit einem kleinen Empfang und Imbiss ausklang.