„50+1“: OASE in Luttmersen feiert Jubiläum

Neustadt a. Rbge./Berlin, 24. Mai 2022 – Mehr als zweihundertfünfzig Gäste aus Bundeswehr, Seelsorge, Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens folgten der Einladung der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) und des Kuratoriums der OASE – Haus an der Jürse, um fünf Jahrzehnte erfolgreiche Betreuungsarbeit für Bundeswehrangehörige in niedersächsischen Luttmersen mit einem Festakt zu würdigen.

Eigentlich sollte die Jubiläumsveranstaltung im vergangenen Jahr stattfinden, denn vor genau 50 Jahren, am 30. November 1971, wurde in Luttmersen das Soldatenheim „Haus and der Jürse“ als Betreuungseinrichtung für die Soldatinnen und Soldaten eröffnet. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten die Feierlichkeiten aber nicht durchgeführt werden. Jetzt wurde der runde Geburtstag zum Bestehen des Hauses als „50+1“ nachgeholt.

Mit einer Mischung aus alten schwarz-weiß-Fotografien und aktuellen Farbbildern, die im großen Saal präsentiert wurden, konnten die rund 60 geladenen Gäste zum Festakt einen Blick auf die Geschichte des Hauses nehmen und sich selbst ein Bild von den Veränderungen der vergangenen fünf Jahrzehnte machen, bevor EAS-Hauptgeschäftsführer Rolf Hartmann die Veranstaltung eröffnete.

„Wenn eine OASE fünfzig Jahre alt wird […] dann ist das ein Grund zum Feiern und ein Grund zur Dankbarkeit.“, so begann Militärpfarrerin Ute Ravens die Andacht, in der sie die Bedeutsamkeit des Hauses für die hier stationierten Soldatinnen und Soldaten des Bundeswehrstandortes und den hier lebenden Menschen hervorhob und alle Gäste dazu einlud miteinander den Psalm 100 (BB) „Einladung zum Danken“ zu sprechen. Anschließend übernahm der Leitende Militärdekan und stellvertretende EAS-Vorsitzende Armin Wenzel und betonte, wie wichtig es ist, einen Ort zu haben, um miteinander Gemeinschaft zu verbringen. „Oasen dienen den Menschen zum Ausruhen, zum Auftanken und zur Erholung“ und oftmals auch zum Feiern, so Wenzel weiter. Dabei stellte er den Bezug zu den Oasen in der Wüste und verwies auf die biblische Bedeutung der Gastfreundschaft, die bereits dort einen hohen Stellenwert hat.

In seiner anschließenden Festrede bedankte sich der Vorsitzende der EAS Generaloberstabsarzt a.D. Dr. Ingo Patschke bei den Wegbegleitern des Hauses und bekräftigte, dass Seelsorge, Truppe, ehemalige Soldaten und Zivilbevölkerung zusammengehören. „Dieses Haus ist eine zu Stein gewordene Philosophie“, denn es ist von Beginn an nicht nur Treffpunkt für Zivilgesellschaft und Bundeswehrangehörige, es soll den Soldatinnen und Soldaten eine Heimat geben, so Dr. Patschke. Weiter hob er den Kernauftrag des Hauses, Begegnungsstätte zu sein, geschützte Räume zu schaffen und den Austausch zwischen Bundeswehrangehörigen und Zivilbevölkerung zu fördern hervor und unterstrich, dass wir „in der heutigen Zeit sehr viel Dialog brauchen“.

Als Standortältester und Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 33 Oberstleutnant betonte Oberstleutnant Malte Bolanz im Rahmen seines Grußwortes die Wichtigkeit dieser Betreuungseinrichtung und dankte der EAS und dem Haus für das stetige Engagement für die Menschen in der Bundeswehr. Die Oasen in Deutschland sind nicht nur ein Soldatenheim, sie sind eine Begegnungsstätte, denn „Soldaten treffen sich hier mit Bürgern und tauschen sich aus, wobei immer eine besondere Atmosphäre entsteht.“, so Bolanz. Diese kann nur entstehen, „weil sich Menschen von der EAS und Familie Kraft mit ihren Mitarbeitern sich darum kümmern“. Weiter stellte er heraus, dass „die OASE als Betreuungseinrichtung in Luttmersen ein erfolgreiches Beispiel ist, um Bevölkerungsgruppen in Neustädter Land zusammenzuführen“.

„Will mich unter Hirten mischen, an Oasen mich erfrischen“ – mit diesen Zeilen des Dichters Johann Wolfgang von Goethe aus seiner Gedichtsammlung „West-östlicher Divan“ begann die stellvertretende Bürgermeisterin der Garnisonsgemeinde Neustadt am Rübenberge Jasmina Cortese ihr Grußwort und betonte, dass dies als Motto dieses Hauses dienen könnte. Cortese hob hervor, dass das Haus an der Jürse ein Haus der offenen Türen ist und der Kontaktpflege zwischen Bundeswehr und der Bevölkerung dient. „Bundeswehr, Seelsorge, Vereine und Bürgerschaft: Lebensbereiche, die häufig voneinander getrennt bleiben, obwohl sie unsere Gesellschaft, unsere Gemeinde doch gemeinsam ausmachen, […] sind eng miteinander verzahnt und müssen den Austausch daher unbedingt hegen und pflegen.“ Weiter führte sie an, dass im Haus an der Jürse „von A, wie ‚Alle Neune‘ bis Z, wie ‚Zumba‘ alles seinen Platz hat“ und die OASE aus Luttmersen und Neustadt nicht mehr wegzudenken ist.

Zum Ende bedankte sich Dr. Patschke im Namen der EAS bei den Betreibern der OASE, dem Ehepaar Kraft, für ihr jahrelanges starkes Engagement im Rahmen der Betreuung von Bundeswehrangehörigen.

Bevor Dr. Patschke zum abschließenden Stehempfang des Festaktes überleiten wollte, ergriff der 1. Vorsitzende des Freundeskreises Panzerbataillon 33 Oberstabsfeldwebel a.D. Werner Hesse das Wort, gratulierte zum 50-jährigen Bestehen und dankte Familie Kraft und der EAS für die gute Zusammenarbeit. Der Festakt, der abschließend mit einem kleinen Empfang und Imbiss ausklang, wurde musikalisch von Tom Ludwig umrahmt.

Im Anschluss fand ein Jubiläumsfest rund um die OASE statt. Bei Sonnenschein und Live-Musik der Band „It‘s M.E.“ wurden neben Bier, Softdrinks und alkoholfreien Cocktails kleine Speisen vom Grill angeboten, was für großen Zulauf – besonders bei den Soldatinnen und Soldaten des Standortes sorgte. Insgesamt konnten über zweihundert Personen auf dem sommerlichen Fest begrüßt werden. Dabei hatte jeder die Möglichkeit, sich am und im Haus umzuschauen und über die gastronomischen und räumlichen Angebote zu informieren.

Seit dem Jahr 1971 ist die OASE – Haus an der Jürse fester Bestandteil der Gemeinde Luttmersen, den hier lebenden Menschen und den stationierten Soldatinnen und Soldaten des Bundeswehrstandortes. Das Haus ist Treffpunkt für Soldatinnen und Soldaten, Zivilbevölkerung und Vereine, die gemeinsam gesellige Stunden im Restaurant, auf der Kegelbahn oder auf einer der vielen Veranstaltungen im großen Festsaal verbringen. Von Beginn an ist das Haus vor allem für seine abwechslungsreiche Küche mit vielen regionalen Speisen, die in gemütlicher Atmosphäre serviert werden, bekannt. Mit seinen großzügigen Räumlichkeiten bietet es darüber hinaus den perfekten Ort für Veranstaltungen aller Art – egal ob Familienfeste, Geburtstagsfeiern, Kameradschaftsabende, Truppenempfänge, Dienstbesprechungen oder Tagungen. Träger des Hauses ist von Beginn an die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS).