Bilder der Seele – Ausstellungseröffnung in Fritzlar
Die Fritzlarer OASE – Haus an der Eder ist die zweite Station der Wanderausstellung ‚Bilder der Seele‘, die Werke traumatisierter Soldatinnen und Soldaten, sowie deren Angehörigen und Hinterbliebenen beinhaltet und für die Öffentlichkeit erstmalig zugänglich macht.
Nachdem die Ausstellung in der Munsteraner OASE – Zum Oertzetal vier Wochen zu sehen war, wurde sie am 6. März in Fritzlar eröffnet. Die Bilder entstanden im Rahmen vieler Rüstzeiten der Evangelischen Militärseelsorge innerhalb des „Arbeitsfeld Seelsorge für unter Einsatz- und Dienstfolgen leidende Menschen“ (ASEM) unter der Leitung von Pfarrer Christian Fischer.
Nach einer kurzen Begrüßung der anwesenden Gäste durch den Stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) begann Fischer, der zwar im Ruhestand, aber im Rahmen des Projektes weiterhin tätig ist, die Eröffnung mit einer kleinen Andacht, in der er auf die Ausstellung und die Menschen hinter den Kunstwerken einging. „Die Ausstellung kommt aus dem tiefsten der Seele und berührt uns im tiefsten der Seele.“, so Fischer.
Anwesend war in Fritzlar auch die Witwe eines bei einem Hubschrauberabsturz in Mali 2017 ums Leben gekommenen Soldaten. Ihr ist ein Bild gewidmet, welches ebenfalls Teil der Ausstellung ist. Dieses hat sie für die Ausstellung zur Verfügung gestellt und durch einen Text ergänzt, der neben dem Bild dargestellt ist.
Im Anschluss an die Andacht richtete der Stellvertretende Standortälteste für den Bundeswehrstandort Fritzlar, Oberstleutnant Christopher Herz, ein Grußwort an die Gäste. Auch er hat einen direkten Bezug zu dieser Ausstellung und vor allem dem bereits angesprochenen Bild. Der zweite Soldat, der im Jahr 2017 bei dem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen ist, war ein guter, langjähriger Kamerad von Herz. Herz spannte den Bogen zum Krieg in der Ukraine und stellte fest, welches Leid an Körper und Geist die Menschen dort derzeit ertragen müssen und wie sie dieses für sich wieder verarbeiten werden. „Warum tun Menschen so etwas und was macht das mit den Menschen?“, fragte sich Herz. Für die vielen traumatisierten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr erhofft er sich eine größere Akzeptanz sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Bundeswehr. Genau hierbei ist die Ausstellung eine große Hilfe zur Erreichung dieses Ziels.
Ein weiteres Grußwort hielt Dr. Ulrich Pohlmann. Als Referatsleiter im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) kümmert sich Pohlmann unter anderem um die Rolle der Bundeswehr in Wissenschaft und Gesellschaft. Dass das Ministerium „auch Kunst kann“, verdeutlichte er mit einem Hinweis auf den Kunstwettbewerb der Bundeswehr, der alle zwei Jahre stattfindet. Er dankte den Organisatoren von Evangelischer Militärseelsorge und EAS für ihren Einsatz bei der Umsetzung dieser Wanderausstellung. Es sei gut, diese Bilder öffentlich zu zeigen, denn „Krieg macht Menschen kaputt! Er zerstört unsere Seele!“, so Pohlmann weiter.
Bei dem anschließenden Rundgang durch die Ausstellung gab Christian Fischer den anwesenden Gästen einen kleinen Überblick zu den ausgestellten Werken und erläuterte die Hintergründe zu deren Entstehen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. März 2023 in der OASE – Haus an der Eder zu sehen, bevor es zur nächsten Station geht. Ab April werden die Werke in der Flensburger OASE – Treffpunkt Mürwik zu sehen sein.
Bilder der Seele:
Die „Bilder der Seele“ werden von der Evangelischen Militärseelsorge in Kooperation mit dem Bundesministerium der Verteidigung deutschlandweit in den OASEN der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung an folgenden Orten ausgestellt: Munster, Fritzlar, Flensburg und Augustdorf.