Berlin. Unter diesem Thema stand auch in diesem Jahr ein einwöchiges Projekt der Arbeitsgruppe (AG) 3 des Netzwerkes der Hilfe. Insgesamt sechs Familien von im Dienst traumatisierten Soldaten nahmen daran vom 1. bis 6. September in Berlin-Schwanenwerder teil.
Nachdem der erste Pilotdurchgang im Jahr 2018 auf durchweg positive Resonanz gestoßen war, hatten sich die Mitglieder der AG 3 des Netzwerks der Hilfe darauf verständigt, auch in diesem Jahr die Finanzierung der Kinder- und Jugendfreizeit zu übernehmen und damit eine konkrete Maßnahme speziell für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern anzubieten.
Bei nahezu perfekten äußeren Rahmenbedingungen in und um die Evangelische Bildungsstätte auf Schwanenwerder erwartete die Familien, die aus ganz Deutschland nach Berlin angereist waren, ein vielseitiges Programm. Unter der Gesamtleitung von Militärdekan Christian Fischer hat ein insgesamt zwölfköpfiges Betreuerteam ein vielfältiges Angebot für Familien gestaltet.
Im Fokus standen die Kinder und Jugendlichen mit ihren Belastungen. Ihnen wurden unter fachkundiger Leitung u.a. Stabilisierungs- und Stärkungsübungen angeboten, die durch altersgerechte spielerische Angebote aufgelockert waren.
Parallel dazu haben die Eltern, ebenfalls unter fachkundiger Leitung, u.a. die Themen PTBS Symptome und deren mögliche Folgen für Kinder, konkrete Problemstellungen in den Familien und Umgangsmöglichkeiten damit, sowie persönliche Ressourcen und deren Nutzung/Stärkung erarbeitet. Schwerpunkt für die Wahrnehmung der familiären Situation bildete dabei die Perspektive der Kinder. Konkrete Angebote zur individuellen Krisenbewältigung wurden vorgestellt und ergänzend weitere Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Neben den inhaltlich aber auch emotional sehr fordernden Themenblöcken rundeten verschiedene gemeinsame Familienerlebnisse das vielfältige Angebot ab. Bei schönstem – aber nicht windstillem – Wetter galt es beispielsweise, einen selbstzubauenden Getränkekistenstapel zu erklimmen. Eine Floßfahrt auf der Havel und dem Wannsee mit zwei großen Flößen, auf denen abends noch fleißig gegrillt wurde, bildete dann einen schönen Abschluss einer für alle Teilnehmenden sehr anstrengenden Woche.
Die Rückmeldung der Teilnehmenden war auch in diesem Jahr wieder sehr positiv; eine Fortsetzung des Angebots wurde erbeten.
Alle Teilnehmenden, seien es die Familien aber auch die Betreuer, danken den Mitgliedern der AG 3 im Netzwerk der Hilfe für das Ermöglichen dieser Maßnahme. Über eine Fortführung dieses nun zweimal durchgeführten Projekts im Jahr 2020 und darüber hinaus werden die Mitglieder der AG 3 im November 2019 entscheiden.
Das Netzwerk der Hilfe:
Das Netzwerk der Hilfe besteht aus vier Arbeitsgruppen, die sich mit den Themenbereichen Hinterbliebene, Einsatzschädigung & PTBS, Einsatzbetreuung für Familien & Angehörige und die Wertschätzung unserer Soldaten befassen. Einsatzgeschädigten aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten, Reservistinnen und Reservisten sowie deren Familien die vielfältigen Hilfsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten, ist eine der Aufgaben der Arbeitsgruppe 3 im Netzwerk der Hilfe. In der Arbeitsgruppe 3 sind sowohl bundeswehreigene Bereiche wie zum Beispiel der Sozialdienst der Bundeswehr als auch viele der Bundeswehr nahestehende Organisationen, Vereine und Stiftungen vertreten, die Hand in Hand zusammenarbeiten. Die zahlreichen Angebote der bundeswehrnahen Organisationen, Vereine und Stiftungen ergänzen die Angebote der Bundeswehr. Um individuelle Lösungen zu finden, stimmen wir unsere Angebote innerhalb der Arbeitsgruppe 3 ab. Wir helfen schnell, direkt, flexibel und individuell in schwierigen Situationen.
Text: Bundeswehr/ Axel von Bredow