Bad Kreuznach. Acht Soldatinnen aus unterschiedlichen Bundeswehrstandorten nutzten vom 4. bis 6. November die Möglichkeit, an einer Auszeit der Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) teilzunehmen. Diese speziell an Soldatinnen gerichtete Veranstaltung bot die Gelegenheit, vom herausfordernden Bundeswehralltag zu entspannen und sich Zeit für sich selbst und ihre Bedürfnisse zu nehmen.
Nachdem alle Teilnehmerinnen in der Evangelische Familienferien- und Bildungsstätte auf der Ebernburg angekommen waren, begrüßten Referentin für Familienarbeit Petra Thomas-Krieft und Regionalreferentin Süd Heidtrud Henn die Frauen mit einem Impuls. Bei Kaffee und Kuchen und einer Aussicht auf die Weinberge konnten sich die Soldatinnen, die quer aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren, untereinander kennenlernen. Im Anschluss durften sie sich eine persönliche Lebenskarte aussuchen und sich damit vorstellen. Lebenskarten sind liebevoll illustrierte Karten mit positiven Denkanstößen zu verschiedenen Themenbereichen und geben wichtige Impulse für das Leben. Diese Methode dient dazu, sein Selbstgefühl zu stärken, mutiger zu werden, seine Achtsamkeit zu verbessern, in Kontakt zu den eigenen Emotionen zu treten und Kraft zu gewinnen. Schnell kam man in den Austausch und entdeckte viele Gemeinsamkeiten.
Um die Zeit der Entlastung und Erholung nicht zu kurz kommen zu lassen, hatte die EAS am Abend zu einer Weinverköstigung mit anschließender Vesper in das Weingut von Winzer Hans Joachim Gattung eingeladen. Das Weingut, das in der dritten Generation betrieben wird, liegt im alten Ortskern von Bad Kreuznach und verfügt über 14 Hektar Rebfläche. Nach sehr vielen Informationen über Anbauflächen und Gärungen ließ die Gruppe den Abend im Gruppenraum ausklingen.
Der nächste Tag stand unter dem Motto „Loslassen beim Wandern“. Nach Einstimmung in den Tag mit spirituellen Texten begab man sich auf einen 15 Kilometer langen Rundweg rum um die Ebernburg mit Blick auf den Stausee an der Nahe. Bewusstes Gehen wirkt sich beruhigend auf den Geist aus und sinnlose Gedankenreihen lösen sich dabei leichter als im Stillstand. So gab es viele Gespräche und einen Austausch untereinander und trotz einsetzenden Regens hatten alle viel Spaß.
Der zweite und letzte Tag der Soldatinnenauszeit stand im Zeichen der Selbstfürsorge. Nach einem Morgenimpuls konnten alle anhand eines Arbeitsblattes überlegen, in welchen Bereichen ihres Seins sie Aufmerksamkeit benötigen: Im Körper, bei den Gefühlen, im Geist oder der Seele mit ihrem spirituellen Angebundensein. Wie können sie besser für sich sorgen und was könnte der erste Schritt sein. Der Austausch untereinander war sehr empathisch, berührend und unterstützend.
Bevor die Teilnehmenden mit einem Reisesegen verabschiedet wurden, gab es noch die Feedbackrunde. „Hier wurde ich in der Gruppe mit Respekt und Wertschätzung aufgenommen und konnte so sein, wie ich bin.“, so das Fazit einer Soldatin.
Alle Soldatinnen fühlten sich aufgehoben und verstanden und haben sich schon für die nächste Soldatinnenauszeit verabredet.
Die Auszeit für Soldatinnen fand bereits zum dritten Mal statt. Auch im kommenden Jahr wird es wieder eine Veranstaltung geben, die vom 2. bis 4. Juni wieder auf der Ebernburg in Bad Kreuznach stattfindet.