Lenzen. Sechs Paare und ein Hund folgten der Einladung der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS), um sich Zeit füreinander zu nehmen und in einer entspannten Umgebung Dinge miteinander zu besprechen, die im Bundeswehralltag nur schwer zu realisieren sind. In der christlichen Begegnungsstätte Haus Lenzen e.V. ließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darauf ein, vom 6. bis 8. Mai unter fachlicher Anleitung Beziehungsgespräche zu führen.
Endlich konnten sich sechs Ehepaare aus den Bundeswehrstandorten Havelberg, Straußberg, Putlos, Flensburg und Hannover wieder von Angesicht zu Angesicht treffen. Begrüßt und über das gesamte Wochenende begleitet wurden die Teilnehmer von Familienreferentin Petra Thomas-Krieft und Sozialpädagogin Cordula Klaffs, die am Anreisetag zum gemeinsamen Kaffee und Kuchen einluden. Dabei gab es ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern, die zum zweiten Mal an der Paarauszeit teilnahmen und mit „Neuen“, die erstmalig dabei waren und von Beginn an herzlich von allen aufgenommen wurden.
Nach der leiblichen Stärkung ging es mit einem kleinen Spaziergang zum Rudower See, um die Natur und Stille zu genießen, wobei sich bereits erste Gespräche ergaben. Zum Ankommen wählten die Referentinnen die Methode der Soziometrie, mit Fragen: „Wie hoch ist momentan mein Stresslevel?“, „Bin ich mit meiner allgemeinen Lebenssituation zufrieden?“, „Wie empfinde ich die Qualität unserer Beziehung gerade?“ und „Was haben wir, was wir beide teilen und was uns freut?“. Im Anschluss gab es für jedes Paar in der Runde ein Überraschungsei. Mit diesem sollten sie sich gegenseitig vorstellen: „Wie ist die Verpackung?“, „Welche Seiten an ihrem Partner oder ihrer Partnerin sind schokoladig?“ und „Welche Überraschung wäre in ihm oder ihr zu finden?“. Dabei gab es berührende, wie auch lustige Momente und bis zum Abendessen wurde fleißig weiter an dem Inhalt der Überraschungseier gebastelt. Den ersten Tag ließen alle bei einem gemütlichen Beisammensein im Teehaus ausklingen.
Der nächste Morgen begann mit Qigong-Übungen im Garten bei Sonnenschein und Vogelgesang. Nach einem stärkenden Frühstück erfuhr die Gruppe mit der Methode des „Kennenlernen-Memory“ viele Erlebnisse, Wünsche und Vorlieben aus dem Leben jedes Einzelnen. Bewegende, aber auch lustige Momente, führten bei der Gruppe zu einer sehr vertrauten Atmosphäre. Die nächste Aufgabe bestand darin, dass jede Person für sich seine Vorhaben, Ziele, Träume aufschreiben sollte, um aufzuzeigen, was einem Halt gibt und woraus man seine Kraft bezieht, bevor alle für den Austausch untereinander in die Mittagspause „entlassen“ wurden.
Nach der Kaffeerunde kamen alle wieder zusammen und tauschten ihre Erfahrungen untereinander aus. Bei vielen Paare gab es große Übereinkommen, bei einigen Überraschungen und die Idee sich weiterhin darüber zu verständigen. Anschließend stand die letzte Aufgabe für das Wochenende an, bevor alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Freizeit um die Orte und Landschaft der Prignitz genossen: Seinem Partner bzw. seiner Partnerin einen Liebesbrief zu schreiben, der vier Wochen später von der EAS versendet wird. Den Abschluss des Tages bildete ein „Candle-Light-Dinner“, wo die Ehepartner bei Kerzenschein und Jazzmusik den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen ließen.
Am Abschlusstag genoss jeder einzelne die Barkassenfahrt mit der MS Hecht auf der Elbe, die mit interessanten Ausführungen von der einmaligen Flusslandschaft und ihrer vielfältigen und abwechslungsreichen Naturräume begleitet wurde. Nach dem Mittagessen hieß es dann Abschied nehmen. Bei der Feedbackrunde waren sich alle einig: Es war ein tolles, entspanntes Wochenende, mit wichtigen Impulsen für die Beziehung. Alle kommen gerne wieder und äußerten als Wunsch, die Paarfreizeit um einen Tag zu verlängern.
Das Paarauszeitwochenende wird von der EAS seit 2013 angeboten und auch für 2023 ist wieder ein Wochenende geplant.